Tierklinik musste beide Augen entfernen / Pfotenhilfe pflegt Lemalian
Schon vor Ostern wurde in einem Garten in Altheim (OÖ) ein Kater entdeckt, der sich andauernd im Kreis drehte. Die Finder hatten ihn daher in die nahe Tierklinik gebracht, die eine beidseitige Erblindung durch eine unbehandelte, stark fortgeschrittene Augenentzündung diagnostizierte. Ein Augapfel war dadurch bereits so stark aus der Augenhöhle hervorgetreten, dass er herauszufallen drohte. Zusätzlich wurden Blutarmut, Abmagerung und Verstopfung festgestellt.
Das arme Tier bewegte sich auch weiterhin nur im Kreis oder den Kopf hin und her. Durch den stark überhöhten Augendruck und die fortgeschrittene Entzündung konnten beide Augen nicht mehr gerettet werden und mussten daher operativ entfernt werden.
Am Tierschutzhof Pfotenhilfe kümmert man sich nun um den schon älteren, kastrierten Kater und hat ihm den Namen Lemalian - nach dem Krieger aus dem Film "Die weiße Massai" - gegeben, weil er so ein tapferer Kämpfer ist. Durch Medikamente, Spezialfutter und viel Liebe befindet sich Lemalian bereits auf dem Weg der Besserung.
Die Hintergrundgeschichte ist jedenfalls skandalös: eine Tierärztin erinnerte sich, dass der Kater bereits im Herbst 2018 mit entzündeten Augen gefunden und in der Tierklinik gesund gepflegt wurde. Als sich die Halterin meldete, wurde ihr das Tier wieder ausgefolgt. Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler ist fassungslos: "Über ein halbes Jahr später wurde der arme Kater nun blind und völlig hilflos gefunden, weil die Halterin ihn trotz seiner schweren Krankheit nicht behandeln ließ, bis es zu spät war, obwohl sie sogar nahe der Klinik wohnt! Jetzt, wo Lemalian blind ist, will sie ihn nicht mehr haben. Wir herzlos kann man sein, um bei solchem Leid tatenlos zuzusehen?"
Veröffentlicht am 24.04.2019