Wie jeden Sommer wurde die PFOTENHILFE Lochen auch heuer mit Katzen regelrecht überflutet. Einige Tiere wurden ausgehungert oder verletzt an Parkplätzen oder Raststationen gefunden, andere wurden, weil sie wahrscheinlich nicht in die Urlaubsplanung ihrer Halter passten, nachts direkt vor dem Tierheim abgestellt - manche sogar in zugeklebten Kartonboxen. Hinzu kommen die vielen Übernahmen von Samtpfoten aus schlechter Haltung. Seit Wochen ist die Katzenstation des Tierasyls im idyllischen Innviertel völlig überfüllt und solange die Urlaubszeit nicht vorüber ist, wird sich an der momentanen Lage wohl auch nichts ändern.
Vor allem die vielen ausgesetzten Katzen machen betroffen. Anscheinend gibt es einige Menschen, die es übers Herz bringen, sich ihrer Katzen einfach zu entledigen als wären sie alte Spielsachen. Das Leid dieser teilweise erst wenige Wochen alter Kätzchen, welches die Pfeger und Tierärzte der PFOTENHILFE momentan fast täglich miterleben müssen, ist unbeschreiblich. Die meisten dieser Tiere leiden an Krankheiten und müssen mühsam wieder aufgepäppelt oder sogar großgezogen werden. Würden sich Katzenhalter an die gesetzliche Kastrationspflicht halten und ihre Freigängerkatzen kastrieren lassen, würde es weit weniger ungewollten Katzennachwuchs geben!
Besonders ans Herz gewachsen sind den Tierpflegern der PFOTENHILFE drei ganz junge Katzenbabys, die liebevoll auf die Namen Rosalie, Lizzy und Mimmi getauft wurden. Rosalie wurde von Pfadfindern in Mattsee (Sbg/Bezirk Sbg Land) mitten auf der Straße gefunden - völlig unterernährt ist sie herumgeirrt und war offensichtlich auf der Suche nach ihrer Mutter. Eine Tierschutzorganisation aus Salzburg wiederum, hat die kleine Lizzy gefunden. Ebenfalls auf der Straße herumirrend und das mit einem gebrochenen Bein. Lizzy wird jetzt behandelt und ihr Bein musste bereits mehrmals neu eingegipst werden. Die Tierschützer der PFOTENHILFE hoffen, dass das verletzte Bein der Katze, welches wahrscheinlich für immer steif bleiben wird, nicht zu einem späteren Zeitpunkt amputiert werden muss. Rosalie und Lizzy werden jetzt rund um die Uhr, im drei Stunden Takt, von den Pflegern der PFOTENHILFE mit dem Fläschchen großgezogen und sind inzwischen gesund und stabil. Sorgenkind Mimmi ist noch nicht über den Berg. Sie wurde in Mattighofen (OÖ/Bezirk Braunau) schreiend auf einer Wiese entdeckt. Erst zwei Wochen jung, völlig ausgehungert und stark unterkühlt. Auch Mimmi bekommt jetzt im zwei bis drei Stunden Takt, Tag und Nacht von den Tierfreunden das Fläschchen und die Körperwärme und Zuwendung, die so ein junges Lebewesen benötigt.
Seit 2005 gilt in Österreich die Kastrationspflicht für Katzen die Zugang zum Freien haben, aber dies wird vor allem in ländlichen Gebieten bei einer Vielzahl von Katzen immer noch nicht erfüllt. Auch angedrohte Geldstrafen bis zu 3.750 Euro helfen leider wenig. Die einzige Lösung, um die ständige Vermehrung der Tiere in den Griff zu bekommen, ist jede Katze die ins Freie darf, kastrieren zu lassen.
Zu den vielen ausgesetzten Katzen kommen die Streunerkatzen, die es besonders schwer haben. In vielen Gegenden werden streunende Katzen von engagierten Menschen aus Mitleid regelmäßig gefüttert. Wer sich um Streuner kümmert, hilft ihnen am meisten, wenn er diese auch kastrieren lässt. Ansonsten führt das regelmäßige Füttern nur dazu, dass sich die Katzen ungehindert weiter vermehren.
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