Lochen, 7.8.2023 - Am 8.8. ist Weltkatzentag, aber anstatt diesen feiern zu können, kämpft der Tierschutzhof PFOTENHILFE in der Grenzregion Oberösterreich/Salzburg auch an diesem Tag mit immensem Katzenleid. Die Kastrationspflicht gilt bereits über 18 Jahre, die Situation bessert sich mangels Kontrollen keineswegs - im Gegenteil: "Das Bewusstsein ist auf dem Land leider viel geringer als in der Stadt. Durch zahllose Gesetzesbrecher gibt es einen extrem hohen Anteil an schwerer Inzucht, die zu Behinderungen, Krankheiten und Unterentwicklung führt", weiß PFOTENHILFE-Geschäftsführerin Johanna Stadler aus langjähriger Erfahrung. "Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Katzenkrankheiten, die oft hochansteckend und tödlich sind. Nicht rechtzeitig gefundene Streunerbabys verwildern zudem nach wenigen Wochen völlig und können dadurch nur schwer behandelt und nicht mehr vermittelt werden."
Lage spitzt sich zu
Bisheriger trauriger Höhepunkt: Letzte Woche wurden zwei trächtige Streunerkatzen gefunden, die tote Föten in sich trugen und sofort aufwendig notoperiert werden mussten, um zu überleben. Seit März füttert Stadler ohne Unterbrechung von früh bis spät Katzenwaisenkinder mit dem Flascherl, die ihr laufend aus halb Oberösterreich und Salzburg vor Hunger und teils auch vor Schmerzen verzweifelt schreiend gebracht werden. "So viele wie heuer waren es überhaupt noch nie", stöhnt Stadler. "Deren Mütter wurden entweder überfahren oder konnten ihre Kinder krankheitshalber nicht ausreichend versorgen. Zudem wurde kürzlich ein alter Streunerkater gebracht, der von Parasiten übersät war, an beiden Ohren Hautkrebs hat sowie an massivem, chronischen Katzenschnupfen leidet. Der Kater ist äußerst kosten- und behandlungsintensiv, was sich aufgrund der Scheue zusätzlich sehr schwierig gestaltet."
Tierschutzministerium zum Handeln aufgefordert
Die PFOTENHILFE fordert anlässlich des Weltkatzentags von Tierschutzminister Johannes Rauch jahrzehntelang überfällige umfangreiche Ressourcen für ein rigoroses Vorgehen gegen Gesetzesbrecher, die durch Unterlassung ständig Tierquälerei verursachen sowie eine Chip- und Registrierungspflicht für Katzen, um diese eindeutig ihren Haltern zuordnen zu können. "Alle nicht registrierten Katzen könnten dadurch behördlich angeordnet kastriert werden, was eine rasche und erhebliche Tierleidreduktion bringen würde. Katzen leiden und vermehren sich meist versteckt und still. Wenn es in Österreich bei Hunden solche Missstände wie bei Katzen gäbe, hätten wir Zustände, wie etwa in Süd- und Osteuropa, wo es riesige Streunerprobleme gibt, die jeder Urlauber derzeit mit eigenen Augen sehen kann. Eine Kastrationspflicht ohne Routinekontrollen und ohne Chippflicht ist kaum besser als gar keine Kastrationspflicht", so Stadler abschließend.
Veröffentlicht am 07. August 2023