Beim Abriss einer Hütte in Oberndorf bei Salzburg wurden Anfang der Woche vier Steinmarderbabys - ein Bub und drei Mädchen - entdeckt. Da sie auf der Baustelle in Lebensgefahr waren, wurde das Quartett schnellstmöglich zur Wildtierstation der PFOTENHILFE in der Grenzregion Salzburg/Oberösterreich gebracht, wo sie sofort gewärmt und gefüttert wurden und die Namen Rocky, Elfe, Loreley und Fee erhielten.
PFOTENHILFE-Chefin Johanna Stadler kümmert sich persönlich um die hilflosen Zwerge: "Ich muss ihnen alle drei Stunden mit einer speziellen Spritze Ersatzmilch eingeben - auch nachts. Die Steinmarderbabys wären sicher verhungert oder vorher an Unterkühlung gestorben, weil die Mutter nicht zurückkommt, wenn sie Angst vor den Menschen hat. Im konkreten Fall waren sie auch noch durch die Bauarbeiten gefährdet."
Die Vierlinge können erst im Herbst ausgewildert werden. Bis dahin kommen sie nach der Handaufzucht in eine Auswilderungsvoliere, wo sie mit der Zeit immer wilder und auf die Freiheit vorbereitet werden. Im März/April kommen Marderbabys zur Welt, weshalb die PFOTENHILFE in den nächsten Wochen erfahrungsgemäß mit weiteren Tieren rechnet.
Die PFOTENHILFE empfiehlt, bei Wildtierfunden sofort anzurufen, da für Laien oft nicht klar ist, ob Wildtiere in Not sind und welche sofortigen Erste-Hilfe-Maßnahmen nötig sind. Zudem wird davon abgeraten, Selbstversuche zu starten, die leider oft genug tödlich für die Tiere enden. "Wildtierwaisen und verletzte Wildtiere sind kein Spielzeug und gehören unbedingt in Profihände", so Stadler. "Bei Fehlern können die Tiere nicht mehr ausgewildert werden und sterben in der Wildnis. So wurden uns in den letzten zwei Wochen zwei zahme, fehlgeprägte Krähen gebracht, eine mit gebrochenem Flügel, eine ist geschwächt am Boden gelegen, weil sie offensichtlich nicht in der Lage ist, selbstständig Futter zu suchen." Infos und die Nummer der PFOTENHILFE-Wildtierhotline gibt es auf www.pfotenhilfe.at.
Veröffentlicht am 13. April 2022