Tierquälerei in letzter Minute verboten

Ende des Missbrauchs von Hunden als Waffe

Marschik Gerhard

Eigentlich war es schon längst als Tierquälerei verboten: "Die Aggressivität und Kampfbereitschaft von Tieren durch einseitige Zuchtauswahl oder durch andere Maßnahmen" zu erhöhen. Dazu zählt ganz klar auch, dass immer noch Hunde als lebende Waffen missbraucht und auf Menschen gehetzt werden, um sich in Arme oder andere Körperteile in Schutzkleidung zu verbeißen. Doch von den Vollzugsbehörden wurde das oft nicht ernst genug genommen. Jetzt haben diese endlich eine zweifelsfreie Klarstellung zum Schutz von Mensch und Tier bekommen.

Abschiedsgeschenk des Tierschutzministers an die Tiere

Letzten Freitag hat der scheidende Tierschutzminister nach einem Qualzuchtverbot und anderen Verbesserungen auch eine unmissverständliche Klarstellung in der Hundeausbildungsverordnung in Kraft gesetzt. Ausnahmen gibt es nur noch für Diensthunde des Bundes (wobei wir auch hier das Beißen von Menschen nicht erst nach den Vorfällen der letzten Monate kritisieren, denn diese werden in erster Linie zur Suche von Drogen, Geld, Straftätern und Vermissten eingesetzt).

Alle anderen Hundesportarten bleiben selbstverständlich unberührt

Nachdem die kleine Szene, die dieses anachronistische und gefährliche Scharfmachen noch abhält und im kleinen Rahmen sogar Wett"kämpfe" veranstaltet, derzeit massiv Falschmeldungen verbreitet, möchten wir klarstellen, dass sämtliche anderen Hundesportarten und Spiele jedenfalls erlaubt bleiben. 

Tierfreunde können sich nur mit Grauen von solchen Methoden des Aufstachelns von Hunden, ihren Sozialpartner oder andere Menschen zu beißen, abwenden. Was nämlich aufgrund des so - zum vermeintlichen Spaß - antrainierten Verhaltens im Alltag passieren kann, hat der furchtbare Vorfall der totgebissenen Joggerin am 2.10.2023 in Naarn (OÖ) auf tragische Weise gezeigt. Auch wenn es von der Lobby heftig bestritten wurde: Wir haben mit Bildern eindeutig nachgewiesen, dass mindestens einer diese Hunde scharfgemacht wurde: Link zur Pressemitteilung. Man kann sich also ausmalen, wie oft nach Beißvorfällen eine derartige Vorgeschichte vertuscht wird, weil das von Ärzten oder Behörden gar nicht abgefragt wird. Und sogar bei Vorführungen kommt es immer wieder vor, dass die Hunde sich trotz vehementen Abrufsignalen weiter in Menschen verbeißen.

Bitte unterstützen Sie unsere wichtige Arbeit auch weiterhin, denn es gibt noch sehr viel zu tun, um die Tiere besser vor dem Missbrauch durch manche Menschen zu schützen.

Veröffentlicht am 6. März 2025