Tiere sind keine Schnäppchen!
Unüberlegt + schnell gekauft = Endstation Tierheim.
Es sind die großen Kulleraugen, das weiche, kuschelige Fell und der vermeintlich gerade gefundene neue Freund, die Menschen immer wieder denselben Fehler machen lassen: sie fallen auf die Lockangebote von Zoofachhandlungen oder Internetanzeigen von Züchtern und Händlern herein und kaufen ein Tier. Spontan, unüberlegt, nicht wissend, was auf sie zukommt.
Allein auf dem Tierschutzhof PFOTENHILFE landen Jahr für Jahr rund 700 Tiere, die zuvor unüberlegt erworben worden sind. Im besten Fall werden sie abgegeben, im schlimmsten Fall ausgesetzt und sogar vorher misshandelt oder vernachlässigt. „Tiere sind keine Ware, keine Dinge, die man einfach so verschenkt. Leider sieht das der Gesetzgeber nach wie vor nicht so eng. Tiere können verkauft werden und dienen viel zu oft als Geschenk“, so PFOTENHILFE-Geschäftsführerin Johanna Stadler.
Es ist höchste Zeit, dass endlich ein Umdenken stattfindet und Tiere als das anerkannt werden, was sie sind: fühlende Lebewesen, mit artspezifischen Bedürfnissen und Gefühlen, wie auch wir Menschen sie kennen. Stadler dazu: „Ein Kaninchen ist etwa keinesfalls ein Tier, das gerne kuschelt und in einem lauten Kinderzimmer in einem Käfig am Boden, ungeschützt vor den Blicken von oben und den zugreifenden Händen leben möchte – ohne Deckung, Flucht- und Grabemöglichkeit. Dennoch werden gerade diese Kleinsäuger gerne als Geschenk gekauft, locken doch die Aktionen rund um das Zubehör zusätzlich zu den süßen Baby-Kulleraugen.“
Ebenso barbarisch ist die Haltung von Vögeln, Meerschweinchen und diversen anderen Kleinstnagern in Käfigen. „Besonders bedenklich ist, dass die Käufer über die Bedürfnisse der Tiere überhaupt nicht informiert sind, wenn sie auf das herzige ‚Angebot‘ reagieren. Noch schlimmer ist, dass man als Ausrede meist hört, die Kinder hätten es sich so sehr gewünscht.“ Es ist die Pflicht der Eltern, ihre Kinder aufzuklären, um mit ihnen gemeinsam nach reiflicher Überlegung und Expertenberatung sowie Fachliteratur zu entscheiden, ob und welches Tier in den Haushalt einziehen darf. „Hier spielen vor allem Haltungs- und Pflegebedürfnisse, die Lebenserwartung des Tieres, die künftige Urlaubsbetreuung und freilich auch die Kosten eine große Rolle – ein Spontankauf ist daher automatisch falsch und das Unglück vorprogrammiert.“
Wir fordern die Österreichische Bundesregierung deshalb auf, den Verkauf von gezüchteten Heimtieren zu verbieten.
Die Tierschutzorganisation PFOTENHILFE geht aber noch einen Schritt weiter und erklärt, dass man Freunde niemals kaufen kann und betont: „Wer ein Heimtier aus dem Tierschutz aufnimmt, ist Teil der Lösung, wer ein gezüchtetes Heimtier kauft, ist Teil des Problems, dass Tierheime chronisch überfüllt sind.“