Greifvogelshows bedeuten Futterentzug, Anbindehaltung, Dunkelhaft
Der erneute Angriff eines dressierten Greifvogels auf einen Menschen zeigt laut Tierschutzorganisation Pfotenhilfe, dass Wildtiere nicht in Menschenhand gehören. Diese warnt daher generell vor Greifvogelshows, da auch der Adler aus einer solchen entkommen ist, der aktuell ein Kleinkind in Salzburg schwer verletzt hat. Rein sachlich betrachtet sei eine Greifvogelshow zudem eine zirkusähnliche Dressurvorführung, wie sie mit Wildtieren aus Tierschutzgründen seit 2005 generell verboten ist.
Einige Fakten zu Greifvogelshows:
- Die Tiere werden von klein auf fehlgeprägt und durch Futterentzug abgerichtet. Der einzige Grund, warum sie fliegen, ist Hunger. Sie müssen daher während der ganzen Saison extrem hungrig gehalten werden, da sie sonst nicht zurück kommen würden, um sich gierig das wenige Futter aus der Faust des Vorführers zu holen.
- An den Beinen der Tiere sind Bänder montiert, an denen sie festgehalten und teilweise auch dauerhaft angebunden werden. Dies ist aber bei Greifvögeln genauso verboten wie bei Hunden oder Pferden. Sie versuchen sich tagelang zu befreien, bis sie gebrochen sind.
- Die sogenannten Falkenhauben, die den Tieren aufgesetzt werden, um sie zu transportieren oder ruhig zu stellen, berauben sie ihres wichtigsten Sinnes. Der Verlust des Sehsinnes bedeutet für sie Stress und Angst.
"Das Interesse am mittelalterlichen Lebensstil ist bei vielen Menschen groß, aber wenn Wildtiere zu Showzwecken missbraucht und zu Zirkusclowns degradiert werden, hört sich der Spaß auf. Eine Greifvogelshow ist kein wildromantischer Freizeitspaß für die ganze Familie.", so Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Jeder Tierfreund muss solche Greifvogelshows ablehnen. Wir fordern - neben einer generellen Gesetzesverschärfung - im konkreten Fall der Burg Hohenwerfen das Land Salzburg als Eigentümer auf, derartige Tierquälerei endlich nicht mehr zuzulassen oder zu unterstützen."
Veröffentlicht am 05.05.2019