Vor allem für Vögel, Igel, Mäuse und Kaninchen sind Osterfeuer gefährlich
Nachdem sich die Gemeinde zum Beginn der Liturgie der Osternacht um das Osterfeuer versammelt hat, entzündet der Priester am Feuer seine Osterkerze, die nach der Weihe in die dunkle Kirche getragen wird - nach christlichem Glauben versinnbildlicht die brennende Kerze dabei Christus als Licht der Welt. Da die wenigsten wissen, dass der Holzhaufen eine ideale Nist- und Versteckmöglichkeit für Kleintiere darstellt und somit für viele Vögel, Igel, Mäuse und Kaninchen zum tödlichen Scheiterhaufen wird, bittet die Pfotenhilfe um besondere Achtsamkeit.
In ganz Österreich gilt das Osterfeuer auch heute noch als beliebter Brauch. Speziell im Alpenraum zählt es seit langer Zeit zum fixen Bestandteil der Osternacht. „Um bei dieser schönen Tradition zu verhindern, dass Klein- und Jungtiere qualvoll im Osterfeuer ersticken und verbrennen müssen, sollte der Holzhaufen vor dem Anzünden noch einmal umgeschichtet werden.“ erklärt Sascha Sautner, Sprecher der PFOTENHILFE. Außerdem wäre es aus der Sicht des Tierschützers besser, auf ein eigenes Feuer zu verzichten und stattdessen einer Veranstaltung der Gemeinde bzw. der Kirche beizuwohnen. „Das wäre nicht nur für das Wohl der Tiere von Vorteil, sondern auch für uns Menschen. Speziell wenn man an die ansteigende Feinstaubbelastung denkt, die von Jahr zu Jahr durch die zahlreichen Osterfeuer stets besorgniserregender wird.“ so Sautner.
Da im Alpenraum die Dichte der Osterfeuer sehr hoch ist – in manchen kleinen Ortschaften gleich zehn Osterfeuer keine Seltenheit sind, verenden hier alljährlich nicht nur zahlreiche Tiere, sondern es hängt über vielen Tälern am Ostersonntag auch eine dichte Smogwolke. In vielen Gegenden Österreichs sind Osterfeuer aus diesem Grund seit 2007 genehmigungspflichtig, in Graz und Umgebung seit 2011 sogar ausnahmslos verboten. Eine Entscheidung, die Tierschützer natürlich befürworten.