Uttendorf/Lochen/Wien, 6.4.2023 - Die beiden in einen winzigen Käfig gesperrten Kaninchen aus Uttendorf wurden gestern auf Anordnung der Behörde dem Tierschutz Pfotenhilfe übergeben. Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler ist dankbar für das rasche Einschreiten: "Die armen Tiere sind leider krank und verwahrlost, haben extrem lange Krallen, Schnupfen, Augenentzündung und wurden mit rohen Kartoffeln im Käfig gebracht, weshalb sie sogar Durchfall haben! Aber ab jetzt geht es aufwärts. Sobald sie wieder gesund sind und der Rammler kastriert ist, können sie sich auf 1.000 qm Wiese mit vielen neuen Freunden frei bewegen und nach Lust und Laune Höhlen graben."
Pfotenhilfe hat heuer schon neun "Oster"-Hasen aufgenommen
Die Pfotenhilfe-Chefin hat heuer bereits neun Feldhasenbabys, die entweder von Kindern berührt, von Hunden oder Katzen als Beute zu ihren Haltern gebracht oder aus Gefahrensituationen gerettet wurden, mit dem Flascherl aufgezogen. Sechs konnten bereits erfolgreich ausgewildert werden. Stadler: "Oberstes Ziel jeder seriös arbeitenden Wildtierstation muss es sein, nach erfolgter Aufzucht oder Pflege, Wildtiere wieder auszuwildern. Sämtliche Wildtiere gehören niemals länger als unbedingt nötig in Menschenhand oder gar in Gefangenschaft gehalten und ausgestellt!"
Feldhasen sind leider ständig vielen Zivilisationsgefahren ausgesetzt: Straßenverkehr, Traktoren, die Gülle oder gar Gift spritzen, Jäger, Hunde und Katzen gefährden diese Wildtiere. Die Pfotenhilfe mahnt zu mehr Rücksichtnahme gegenüber Wildtieren. "Und wenn man ein Tier verletzt hat, hat man auch die moralische und gesetzliche Pflicht, ihm zu helfen oder Hilfe zu organisieren", so Stadler.
Pfotenhilfe widerspricht Minister Totschnigs Aussagen zu Ostereiern
In seiner gestrigen Presseaussendung behauptet Landwirtschaftsminister Totschnig, dass wir "heimische Ostereier dank höchster Tierwohlstandards mit gutem Gewissen genießen“ könnten. Dem widerspricht die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe heftig: "Abgesehen davon, dass gefärbte Eier nicht gekennzeichnet sind: auch Bodenhaltung ist alles andere als tierfreundlich, da die Hühner auf engstem Raum zusammengepfercht und meist in mehrstöckigen Gitteretagen gestapelt gehalten werden. Diese sind oft sogar lange Zeit mit Gitter geschlossen, sodass kein wirklicher Unterschied zur verbotenen Käfighaltung feststellbar ist.
Aber selbst in der Freilandhaltung kann man nicht von tiergerechter Haltung sprechen. Wenn wir solche nach nur 12 Monaten und rund 300(!) Eiern ausgedienten Legehennen vor dem Schlachthof retten, sehen sie oft genauso ausgezehrt, krank und federlos wie Käfighühner aus. Guten Gewissens kann man also - wenn überhaupt - nur Schoko- oder Marzipaneier empfehlen. Ansonsten sind Eier ohnehin überflüssig, da sie weder in Nudeln noch in Kuchen oder Mayonnaise technisch oder geschmacklich nötig sind."
Veröffentlicht am 06. April 2023