Eine Frau hat Anfang der Woche beim Tierschutzhof Pfotenhilfe ihre vier Kaninchen abgegeben, die sie nicht mehr wollte. Derzeit häufen sich Fälle dieser Art, hinter denen die Pfotenhilfe meist ungewollte Weihnachtsgeschenke vermutet. Im konkreten Fall hatte allerdings eines der Kaninchen ein Piercing im Ohr, was laut Tierschutzgesetz verboten ist. Von der Tierpflegerin darauf angesprochen, redete sich die Frau auf ihre Tierärztin aus, an deren Namen sie sich aber nicht erinnern wollte.
"Bei Tieren sind Piercings genauso verboten wie Tätowierungen und Fellfärbungen. Ausgenommen davon sind nur genau geregelte Tierkennzeichnungen, wie etwa Ohrmarken bei Rindern. Aber in Zeiten von elektronischer Chipkennzeichnung müsste auch das nicht mehr sein, denn Pferden, Hunden oder Katzen wird ja auch kein Loch ins Ohr gestanzt", ärgert sich Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Wenn sich jemand selbst dafür entscheidet, sich piercen zu lassen, ist das seine Sache, aber an diesem perversen Fall sieht man wieder, dass viele Menschen sich aus rein egoistischen Gründen Tiere kaufen und sie wie ein Spielzeug behandeln. In solchen Fällen empfehle ich wirklich Stofftiere, damit erspart man allen Beteiligten viel Leid, Ärger und Geld und mit denen kann man alles machen, was man will."
Der Tierschutzhof Pfotenhilfe in der Grenzregion Oberösterreich/Salzburg beherbergt über 600 Tiere aus 25 verschiedenen Arten. Vermittelt werden jährlich hunderte Hunde und Katzen, wobei man sich vorher auf unserer Website sowohl über die Adoptionskriterien als auch über die Tiere selbst eingehend informieren sollte, um nachträgliche Überraschungen weitestgehend zu vermeiden.
Veröffentlicht am 15.01.2020