Der Tierschutzhof Pfotenhilfe in Oberösterreich hat weitere fünf Hunde, insgesamt also bisher sechs Hunde und drei Katzen aus dem heruntergekommenen Haus in Sitzenberg (NÖ) aufgenommen (siehe auch NÖ/OÖ: Tierdrama kurz vor Weihnachten | Pfotenhilfe). Einer dieser Hunde wurde vergangenen Montag bei einer Frau versteckt, nachdem die Polizei bei Brigitte S. war. Die Frau konnte den Hund allerdings nicht behalten. Die Pfotenhilfe bittet aus diesem Anlass um Hinweise, ob in den letzten Wochen jemand Tiere von Brigitte S. übernommen hat. Auch während der Behördenkontrolle am vergangenen Dienstag hatte sie zwei Hunde am Dachboden versteckt. Hinweise können über das Kontaktformular auf www.pfotenhilfe.at übermittelt werden.
Der behandelnde Tierarzt zeigte sich bestürzt über den Zustand der Tiere, insbesondere einer dreibeinigen Schäfermischlingshündin, die schon über einen längeren Zeitraum starke Zahnschmerzen haben müsse, an schwerer Arthrose und daher ständig unter starken, unbehandelten Schmerzen leide. Zumindest ein weiterer Hund und auch die Katzen haben stark entzündetes Zahnfleisch, komplett kaputte Zähne und daher große Schmerzen. Er hat allen sofort diverse Medikamente gegen die vorliegenden Infektionen, Entzündungen und Schmerzen verabreicht. Die Pfotenhilfe wird diese Tiere ab sofort umfassend behandeln lassen. Aufgrund des dramatischen Zustands der Tiere, wird sie ihren Rechtsanwalt mit einer Sachverhaltsdarstellung wegen Tierquälerei (zwei Jahre Strafrahmen) beauftragen.
Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler war fast das ganze Wochenende mit der Pflege dieser Animal-Hoarding-Opfer beschäftigt: "Wie bringt man es fertig, Tiere derart verwahrlosen und tierärztlich unbehandelt leiden zu lassen? Diesen armen Seelen hätte längst geholfen werden können. Ich habe sie jetzt von ihren nach Urin und Kot stinkenden Verfilzungen, extrem langen Krallen und verklebten Augen befreit, gebadet und ihnen saubere Bettchen hergerichtet. Die Schäferhündin hatte sogar ein vollkommen ruiniertes, verdrecktes Brustgeschirr um ihren geschundenen Leib. Alle sind sehr erleichtert, dass dieses Martyrium ein Ende hat. Drei Hunde sind aber immer noch in dem mit Fäkalien verschmierten Haus und ich fordere hiermit die Tierschutzbehörde auf, rasch einzuschreiten. Denn diese Tiere wollen endlich ihr Leben zurück. Kosten dürfen hier keine Rolle spielen. Und wie man hört, will der Vermieter die Frau jetzt schnell loswerden, also müssen für die verbliebenen Hunde ohnehin dringend weg von dort."
Veröffentlicht am 23. Dezember 2024