Katze alle Zehen abgeschnitten und ausgesetzt

Belohnung für Hinweise

Tom Benda

Update 23.11.2016: 

News aus der Tierklinik : Zustand von Lucky kritisch, aber nicht hoffnungslos

Lucky wurde gestern in der Tierklinik  in Obertrum operiert, da durch die Reinigung der Pfoten von abgestorbener Haut rechts vorne und links hinten teilweise die Knochen zum Vorschein kamen. Die OP, bei der Teile der Knochen amputiert wurden, ist zwar sehr gut verlaufen und die Wunden können nun mit frischem Gewebe überwachsen werden, allerdings entwickelte die Katze nach der OP Tetanus im linken Vorder- und rechten Hinterbein. Dies wohl deshalb, weil die offenen Wunden wochenlang unversorgt waren und intensiv mit Schmutz und Erde in Berührung kamen. Die Erkrankung äußert sich dadurch, dass diese Gliedmaßen steif wegstehen, wie auch auf dem angehängten Foto sichtbar. Ganz aktuell (Mittwoch, 12h) wird es links hinten gerade etwas besser und vorne rechts etwas schlechter, was laut Tierarzt aber logisch ist, weil das rechte Vorderbein zuletzt operiert wurde.  
 
Die etwa 5 Monate alte weibliche Katze wurde von der PFOTENHILFE "Lucky" genannt, in der Hoffnung, dass ihr dies wenigstens zukünftig Glück bringt und weil sie so tapfer ist und trotz allem Leid ein frohes und freundliches Gemüt hat.
 
Lucky steht unter voller Antibiose mittels Infusion. Allerdings wissen wir immer noch nicht, ob sie überleben wird. Laut Tierarzt stehen die Chancen derzeit 50:50. Tetanusbakterien können bei Katzen und Hunden  so gut wie nicht nachgewiesen werden und sind auch äußerst selten (max. 0,5%) - das Risiko einer Infektion ist z.B. im Vergleich zu Rindern 2.000fach geringer -,  weswegen es auch weder vorbeugend geimpft wird noch einen geeigneten Impfstoff mit Antitoxin gibt (Katzen vertragen den Konservierungsstoff Phenol im Impfstoff nicht und eine Alternative ist laut Tierarzt nicht am Markt). Die Antibiotikagabe im Fall einer Tetanuserkrankung sei aber ein taugliches Instrument mit guten Heilungsschancen.
 
Bleibende Schäden des Wundstarrkrampfs sind zum Glück weitgehend ausgeschlossen und so hoffen wir weiter auf ein Überleben und eine rasche Genesung Luckys. Hinweise auf den Täter sind hingegen immer noch Mangelware, obwohl PFOTENHILFE-Unterstützer die Belohnung mittlerweile auf insgesamt bereits 3.500,- Euro aufgestockt haben.

Wir wurden schon einige Male gefragt, ob man für Lucky spenden kann. Wenn ihr uns bei den Tierarztkosten unterstützen wollt, freuen wir uns natürlich riesig und haben dafür eine Seite eingerichtet: http://bit.ly/HilfefürmisshandeltesKätzchen

Update Montag, 21.11.2016
Dem kleinen Kätzchen geht des den Umständen entsprechend gut. Sie frisst, was ein gutes Zeichen ist. Leider haben wir heute von unserem Tierarzt erfahren, dass der kleinen Lucky (so haben wir sie genannt) heute einige Glieder entfernt werden müssen :(
Wir hoffen, dass sie diesen Eingriff gut übersteht und sie sich bald auf dem Weg der Besserung befindet.

Die Ergfreiferprämie ist mittlerweile durch Zusagen weiterer Spender auf €3500.- erhöht worden!

Wir wurden schon einige Male gefragt, ob man für die Kleine spenden kann. Wenn ihr uns bei den Tierarztkosten unterstützen wollt, freuen wir uns natürlich riesig und haben dafür eine Seite eingerichtet: http://bit.ly/HilfefürmisshandeltesKätzchen

Wir halten euch natürlich weiter auf dem Laufenden.

Ein besonders grausamer Fall von Tierquälerei hat sich kürzlich in Köstendorf (Sbg.) ereignet. In unser Tierheim PFOTENHILFE in Lochen wurde eine in Köstendorf aufgefundene junge Katze gebracht, deren Pfoten stark entzündet und eitrigen waren.  Das arme Tier wurde sofort erstversorgt und anschließend mit der Tierrettung der PFOTENHILFE in die Tierklinik Obertrum gebracht.

Dort wurde mittels Röntgen das Ausmaß der Verletzungen festgestellt: Der Katze wurden tatsächlich sämtliche Zehen abgeschnitten! Im Verlauf der Untersuchung stellte sich heraus, dass die Verstümmelungen schon zwei bis drei Wochen unbehandelt sind. Wir mögen uns gar nicht vorstellen, welche furchtbaren Schmerzen das arme Tier wochenlang hatte, bis sie von unserem Tierarzt mit schmerzstillenden Opiaten behandelt wurde. Man ist ja durch die tägliche Tierschutzarbeit viel Leid gewöhnt, aber es ist immer wieder schockierend  zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig ist.

Die Katze ist zusätzlich von Flöhen und Giardien befallen. Sie hat hohes Fieber und Durchfall und verweigert die Nahrungsaufnahme. Nach einer versuchten Zwangsernährung hat sie alles wieder erbrochen. Das durch die schweren Verletzungen an Blutarmut leidende Tier hängt an der Infusionsnadel. Mittels Sonde wid nun versucht Futter in ihren Magen zu bekommen. Und trotz allem zeigt sie bereits ihre Dankbarkeit und schnurrt und schmiegt sich an die Mitarbeiter der Tierklinik. Da weitere Untersuchungen mittels Ultraschall noch bevorstehen, steht das endgültige Ausmaß der Verletzungen noch nicht fest.
 
Das Veterinäramt wurde informiert und die PFOTENHILFE hat ihren Anwalt bereits mit einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft beauftragt. Ein Spender der PFOTENHILFE hat sich aufgrund der besonderen Grausamkeit des Falls zusätzlich dazu entschlossen eine Belohnung von 1.000,- Euro für Hinweise, die zur Überführung des Täters führen, auszusetzen. Diese werden natürlich streng vertraulich behandelt, müssen jedoch im Strafverfahren vor Gericht bezeugt werden. Der Strafrahmen für Tierquälerei beträgt bis zu zwei Jahre Haft. Im Sinne der abschreckenden Wirkung plädieren wir für eine möglichst harte Bestrafung dieses unmenschlich grausamen Täters.

Veröffentlicht am: 18.11.2016

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