Gestern wurde bereits der dritte Igel innerhalb einer Woche auf den Tierschutzhof Pfotenhilfe gebracht, nachdem er in einem Garten in Mattighofen herumirrte. Auch er hat nur um die 300 Gramm und alle sind daher wohl wegen der Wärme und vor Hunger aufgewacht. Untergewichtige Igel, die jetzt nicht gefunden und versorgt werden, drohen zu verhungern, weil sie zu wenig Fettreserven für die Winterruhe haben und - selbst wenn sie aufwachen - jetzt auch kein Futter finden. Am Wochenende soll es wieder frühlingshaft warm werden, die Tierretter stellen sich daher auf weitere Findelkinder ein, die es zu versorgen gilt.
Auch aus dem Feldhasenbaby, das seit letzter Woche in der Pfotenhilfe mit dem Flascherl aufgezogen wird, sind mittlerweile bereits drei geworden. "Das letzte kam gestern Abend aus Anthering bei Salzburg, und bei allen war es sprichwörtlich Rettung in letzter Sekunde, da sie durch Hunde, Katzen oder Straßenverkehr unmittelbar bedroht waren", berichtet Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Wildtiere dürfen aber niemals grundlos aus der Natur entnommen werden. Man muss sich gut auskennen, um zu wissen, ob ein Tier Hilfe braucht oder nicht. Wir haben daher schon vor fünf Jahren eine Wildtierhotline eingerichtet, um Finder zu beraten und Tierfamilien nicht grundlos zu trennen. Diese ist unter 0677/614 25 226 täglich von 9 bis 22 Uhr erreichbar."
Der Tierschutzhof Pfotenhilfe pflegt jeden Winter dutzende untergewichtige, verletzte oder verwaiste Igel, die erst Mitte Mai wieder ausgewildert werden können. Heuer dürften es aufgrund des viel zu warmen Winters wohl einige mehr werden, befürchtet Stadler: "So ein verrückter Winter wirkt sich stark auf die Natur aus, wir bekommen das natürlich direkt zu spüren, wenn Tierbabys geboren werden, obwohl es zumindest nachts noch viel zu kalt ist. Oder wenn Tiere aus der Winterruhe erwachen, die normalerweise erst im Frühling endet."
Veröffentlicht 13.02.2020