Sarleinsbach, 10.4.2024 - Der Verein Pfotenhilfe hat nach der Veröffentlichung des Sarleinsbacher Pferdezuchtskandals herausgefunden, dass die Betreiberin jährlich auch noch über 11.300,- Euro Förderung erhält (siehe Abb.1). "Konkret fließen sogar massiv Steuergelder für Umweltschutzmaßnahmen, was angesichts des vermüllten Messie-Hofs, dessen Misthaufenabwässer direkt in den Bach rinnen, besonders verstörend ist", ärgert sich Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. "Das zeigt, wie wichtig engmaschige Kontrollen bei Förderungen wären - nicht nur alle 20 bis 100 Jahre, wie es in Österreich der Fall ist!"
Abb1, Auszug aus der Förderungs-Transparenzdatenbank
Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung
Seit der Veröffentlichung am Montag erreichen die Pfotenhilfe laufend besorgte Rückmeldungen, aber auch konkrete Hinweise aus der Bevölkerung. Alle decken sich darin, dass sich trotz zahlreicher Anzeigen in den letzten 20 Jahren die Zustände immer weiter verschlechtert hätten. Ein Landwirt berichtet, dass es in den letzten 15 Jahren rund 50 Anzeigen gegeben habe, immer schon verschimmelte Silage verfüttert würde und oft tote Pferde tagelang herumgelegen und von Ratten angefressen worden seien. Die Frau lebe schon seit Jahren nur im Auto, da das Haus komplett zugemüllt sei. Sie hätte ihre restliche Kleidung ins Auto bringen müssen, da die Ratten diese auffressen würden.
Erschütternd ist auch die Rückmeldung einer Frau, die der Behörde aktuell angeboten habe, Pferde aufzunehmen. Man hätte ihr mitgeteilt, dass kein Bedarf bestehe, "weil dort jetzt alles in bester Ordnung ist"! "Wir wurden jedenfalls bisher nicht wegen Tieraufnahmen gefragt - weder bezüglich Pferden noch Katzen", wundert sich Pfotenhilfe-Chefin Johanna Stadler. Eine Joggerin bedankte sich nämlich, dass aufgrund der Veröffentlichung der Pfotenhilfe nach so vielen Jahren endlich Bewegung in die Sache kommt. Sie habe ihre Laufstrecke nach der letzten Begegnung verlegt, da sie den Zustand dieser armen Tiere nicht länger ertragen hätte und hängte ein aktuelles Foto einer Katze mit einer schweren Viruserkrankung im fortgeschrittenen Stadium an, was unbehandelt sogar zur Erblindung führen kann (siehe Anhang).
Eine Frau hat mitgeteilt, dass erst kürzlich ein neugeborenes Fohlen im Mist erstickt und tagelang dort gelegen sei. Eine andere Frau berichtete, dass sie schon vor zehn Jahren versucht habe, die Missstände bei den damals sogar rund 40 Pferden - viele krank und unbehandelt - zu beseitigen und einige Pferde erfolgreich vermittelt hätte. Die Zustände hätten sich nie gebessert. "Eines konnte nicht mal mehr aufstehen. Das hatte sie in einem anderen Stall versteckt, weil sie dachte, die könnte ein scheckiges Fohlen bekommen. Das wollte sie noch haben, bevor sie die kranke Stute vom Schlachter holen lässt. Und vieles mehr."
Veröffentlicht am 10. April 2024