Sowohl durch den Einsatz von Pestiziden im Acker- und Gartenbau als auch dem Trend zum „aufgeräumten“ Garten, der einen intensiven menschlichen Eingriff in die Naturlandschaft bedeutet, werden die natürlichen Lebensräume von Insekten immer kleiner. Vor allem im städtischen Bereich finden Nützlinge nur mehr extrem eingeschränkte Lebensräume vor, wodurch die Artenvielfalt der heimischen Insekten rapide abnimmt. Das nehmen die Tierschützer der Pfotenhilfe zum Anlass, um über die bedrohliche Situation unserer heimischen Insekten zu informieren und zwei trendige Insektenhotels zu verlosen.
Gemähte Wiesen und gestutzte Sträucher stehen heutzutage bei vielen Gartenbesitzern immer mehr für einen „gepflegten“ Garten. Bedacht werden muss aber unbedingt, dass Insekten wie Wildbienen, Wespen, Florfliegen oder Ohrwürmer keineswegs nur nützlich sind, sondern auch notwendig, um das natürliche Gleichgewicht der Natur zu erhalten. Nur bestimmte Insekten bekämpfen nämlich Schädlinge und bestäuben Blüten, wovon etwa Äpfel, Birnen, Marillen und Kirschen abhängig sind. Viele dieser wichtigen Tiere stehen mittlerweile auf der Liste für gefährdete Arten, bei den heimischen Falterarten sind sogar schon 60% betroffen.
„Ihrem Garten ein Stück Natur zurückzubringen bedeutet nicht, ihn verwildern lassen zu müssen. Eine Möglichkeit ist die Anschaffung eines Insektenhotels“, rät Sascha Sautner, Sprecher der PFOTENHILFE . Besitzt man auch noch handwerkliches Geschick, ist die Herstellung eines solchen Hotels auch selbst möglich. Diverse Bauanleitungen, die in Größe und Form variieren, sind beispielsweise im Internet zu finden. Materialien wie Baumscheiben, Äste, Holzwolle, Baumrinden, Stroh, Schilfrohr und Lehm können verwendet werden, wobei die Auswahl des Materials und der Anbringungsort von der Insektenart abhängig gemacht werden soll. „Dies ist übrigens auch eine gute Möglichkeit, um Kindern den Naturschutz schon von klein auf spielerisch näher zu bringen“, fügt Sautner hinzu.
Bei der Anbringung solcher Insektendomizile ist es wichtig, dass sie an einer wind-und regengeschützten Stelle montiert werden. So wird die Schimmelbildung vermieden. Auch die Pflanzen in der Umgebung spielen hier eine wesentliche Rolle. Für Marienkäfer sind zum Beispiel Heime mit Föhrenzapfen und Klee- oder Liliengewächse in der unmittelbaren Umgebung ideal. Schmetterlinge wiederum ernähren sich unter anderem von Brennnesseln, Lavendel oder Holunder und benötigen ein Quartier aus Massivholz mit einem dünnen, länglichen Spalt.
„Auch in der PFOTENHILFE Lochen haben wir einige Insektenhotels angebracht, die beim beliebten Besuchersonntag (jeden ersten Sonntag im Monat, 14:00 Uhr) bestaunt werden können. Die Biologie der Insekten und zugleich der praktische Naturschutz soll den Besuchern näher gebracht werden, denn es macht nicht nur Spaß den vielen Nützlingen zuzusehen sondern es sind auch Tiere zu bewundern, die man in der Regel nicht zu Gesicht bekommt“, freut sich Sautner.
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, schickt ein Mail mit dem Kennwort „Insektenhotel“ an info@pfotenhilfe.org . Firma Windhager (www.windhager.eu) hat dem Verein je ein Insektenhotel „Zur Post“ und ein Insektenhotel „Zur Linde“ zur Verfügung gestellt, die unter allen Mails verlost werden. Einsendeschluss ist der 30.04.2015.