Vor allem in der Urlaubszeit setzen viele Menschen ihre Tiere aus, die PFOTENHILFE ist bereits jetzt überfüllt!
In einem Waldstück finden Wanderer einen an einen Baum gebundenen, völlig dehydrierten Hund. An einem Parkplatz steht eine zugeklebte Kartonbox, aus der man das Wimmern einiger kleiner Kätzchen vernehmen kann und vor dem Müllraum eines Supermarktes steht ein Käfig mit einer Zwergkaninchenmutter samt Nachwuchs – in der prallen Sonne, bei 37° Grad Außentemperatur.
Traurige Einzelschicksale möchte man meinen, doch im Gegenteil: Tierauffangstationen, wie die PFOTENHILFE Lochen sind bereits jetzt, wo die Ferien doch gerade erst begonnen haben, zum Bersten voll. Warum? Weil Tierhalter sich ihrer lästig gewordenen Schützlinge immer häufiger einfach entledigen – vor allem jetzt in der Urlaubszeit.
Der Beginn der Sommerferien bedeutet für uns Menschen meist Vorfreude auf den bevorstehenden Urlaub. Des einen Freud, des anderen Leid: für viele Tiere endet der Urlaubstrip bereits am nächsten Parkplatz und aus Freude wird rasch der blanke Horror. Glück haben all jene, die wenigstens ins Tierheim gebracht werden, weil das „Last-Minute“-Schnäppchen in das Urlaubsparadies einfach zu verlockend war! „Menschen glauben oft, Bello und Co. werden bestimmt rasch gefunden, doch viele Heim- und Haustiere überleben das nicht – vor allem bei hochsommerlichen Temperaturen! Leider wird bei der Anschaffung von Tieren immer noch zu wenig über die Konsequenzen und Verpflichtungen, die man eingeht informiert bzw. nachgedacht. Die Tiere sind beim Kauf meist jung und süß. Doch spätestens vor dem nächsten Urlaub, wird oft panisch darüber nachgedacht, wie man das Tier wieder loswerden kann!
Dies ist auch der Grund, weshalb in der PFOTENHILFE Lochen zur Zeit fast täglich Neuankömmlinge abgegeben bzw. von der Tierrettung gerettet werden müssen. Allen voran sind es Hunde, Katzen und Kleintiere, wie Kaninchen, derer sich Menschen oft unauffällig entledigen. Selbst Minischweine mussten in der Ferienzeit bereits von uns gerettet und wieder aufgepäppelt werden. Ein weiterer Grund für die überfüllten Österreichischen Tierheime ist, dass viele Katzenhalter verabsäumen, ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen und ihre Freigängerkatzen nicht kastrieren.
Die Menschen sind sich offensichtlich nicht bewusst, welchen Schaden ein unkastrierter Freigängerkater anrichten kann. Auf seine vielen Nachkommen wartet meist ein kurzes und qualvolles Leben! Erst letzte Woche wurde in Lochen eine völlig ausgemergelte, vermutlich ausgesetzte Katzenmama samt Nachwuchs aufgenommen. Ihre Rettung kam offensichtlich im letzten Moment, denn alle Samtpfoten leiden an schwerem Katzenschnupfen und waren extrem geschwächt. Besonders ans Herz gewachsen Obfrau Johanna Stadler der schwarze Babykater „Peppi“. Er wurde gemeinsam mit einem zweiten Katzenbaby in einem Misthaufen entdeckt. Das zweite Kätzchen war bereits tot, also kam auch Peppis Rettung wohl in letzter Minute..
Neben Haus-, Heim- und Hoftieren nimmt die PFOTENHILFE Woche für Woche auch zahlreiche hilfsbedürftige Wildtiere in ihrer Wildtierstation auf und versorgt sie. Zur Zeit kümmert man sich u.a. um verletzte Amseln, Tauben, Igel und Feldhasen. Die Taubenbabys wurden von Tierfreunden bei einer Baustelle entdeckt. Vermutlich wurde das Nest bei einer Renovierung entfernt. Zum Glück haben die engagierten Menschen die das Nest gefunden haben, die Vogelbabys gleich zu uns gebracht!
Mehr als 400 Tiere befinden sich zur Zeit in der Obhut der PFOTENHILFE Lochen und werden dort rund um die Uhr von den Tierärzten und Pflegern behandelt und versorgt. Bei den momentanen Temperaturen jenseits der dreißig Grad ist das keine leichte Aufgabe. Würden sich Menschen vor der Anschaffung ihres Wunschtieres mehr Gedanken machen und sich ausreichend Informieren, wäre das nicht nur im Sinne der Tiere, sondern auch eine enorme Erleichterung für die vielen überlasteten Tierasyle in Österreich.