Durch Passanten freigekauft und von Tierschutzhof Pfotenhilfe aufgenommen
Zahlreiche Passanten haben letzte Woche in der Stadt Salzburg beobachtet, wie eine Bettlerin einen Hund über einen längeren Zeitraum am Makartsteg verbotenerweise angebunden und alleine zurückgelassen sowie auch immer wieder auf ihn eingeschlagen hatte.
Nachdem zwei junge Frauen die Polizei verständigt hatten, mussten sie sich anhören, dass sich diese dafür nicht zuständig fühlt! Nach einigen weiteren erfolglosen Telefonaten ergriffen sie selbst die Initiative, kauften den Hund kurzerhand frei und brachten ihn auf dem Tierschutzhof Pfotenhilfe im Sbg./OÖ Grenzgebiet in Sicherheit.
Der mit dem Hund übergebene slowakische EU-Pass wurde insofern manipuliert, als die Impfseiten herausgerissen wurden. Der Hund hätte aber ohne Nachweis über einen aufrechten Tollwutschutz gar nicht über die Grenze gebracht werden dürfen. Der Chip ist auf eine Adresse in der Slowakei registriert, bei der eine telefonische Nachfrage ergab, dass der Hund an eine Rumänin verkauft worden sei, die ihn aber nicht bezahlt hätte. Es dürfte sich dabei um die Bettlerin handeln.
Laut Pass ist der blonde, mittelgroße Mischlingsrüde etwas über acht Monate alt und heißt Rocky, worauf er aber nicht hört. "Rocky ist sehr lieb, verspielt und sogar stubenrein, aber abgemagert und verständlicherweise Menschen gegenüber anfangs etwas vorsichtig", so Pfotenhilfe-Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Mit Hunden und anderen Tieren versteht er sich ausgezeichnet. Er ist ein total lieber Kerl, der von nun an nur noch Liebe und Geborgenheit bekommen soll."
Die Tierschutzorganisation Pfotenhilfe wird dem Fall nachgehen und insbesondere herauszufinden versuchen, warum sich die Exekutive bei Tierquälerei nicht zuständig fühlt, zwei Tage später aber beim Makartsteg von den selben jungen Frauen dabei beobachtet worden sei, wie sie einen Straßenmusiker mit Hund längere Zeit kontrolliert habe.
"Wir bitten um Hinweise aus der Bevölkerung und Fotos an unseren Notruf 0677/614 25 226, falls jemand die rumänische Bettlerin sieht, die laut den Hunderetterinnen leicht daran erkennbar ist, dass sie immer wieder von einem Kollegen im Rollstuhl flankiert wird", so Stadler, die generell an Zeugen von Tierquälerei appelliert, "nicht wegzusehen sondern bei der Pfotenhilfe-Notrufnummer anzurufen oder in weniger akuten Fällen ein e-mail - gerne auch anonym - zu schicken." Alle Kontaktinformationen findet man auf www.pfotenhilfe.at
Veröffentlicht 07.05.2019