PFOTENHILFE kritisiert Vorhaben scharf
Die Tierschutzorganisation PFOTENHILFE stellt sich vehement gegen die Nutzung von Pferden, besonders in einer Großstadt wie Wien. Abgesehen von der Gefahr für Menschen: wenn Fiaker ein tierschutzrelevantes Problem sind, dann sind es Pferde im Polizeieinsatz erst recht.
PFOTENHILFE-Geschäftsführerin Johanna Stadler: "Als erfahrene Praktikerin im uneigennützigen Umgang mit Pferden kann ich dieses Vorhaben nur strikt ablehnen: auf unserem Tierschutzhof in Lochen beherbergen wir über 30 Pferde. Diese sind Fluchttiere, die schon durch kleinste Unregelmäßigkeiten beunruhigt sind und bei Lärm oder plötzlich auftauchenden Hindernissen schnell einmal durchgehen und sich selbst und andere schwer verletzen können. Die schweren Fiakerunfälle im letzten Jahr sind der traurige Beweis. Ich kann auch aus eigener Erfahrung von äußerst gefährlichen Situationen beim Einsatz von Pferden bei einer Demonstration berichten. Die Polizeipferde in München waren damals schweißüberströmt und konnten von den Polizisten kaum gebändigt werden. Die Trillerpfeifen, Megaphone, Sprechchöre und auch die Banner machten sie hochnervös, wodurch sie die Augen vor Angst weit aufrissen, sich aufbäumten und laut wieherten. Man mag sich nicht vorstellen, was passiert, wenn so eine Demonstration außer Kontrolle gerät und die Pferde mitten in der Menge durchgehen und ohne Rücksicht auf Hindernisse losgaloppieren."
Auch das Training, das Pferde auf solche Einsätze vorbereiten soll, kann man sich sehr hart und tierquälerisch vorstellen. Da wird natürlich auch direkt neben den Ohren geschossen, bis sich das arme Tier daran "gewöhnt" - und das kann dauern. Pferde müssen generell raus aus der Stadt. Sie gehören auf die Wiese und wollen ihre Ruhe haben. Ihr Interesse an uns Menschen hält sich - im Gegensatz zu Hunden - in sehr engen Grenzen. Jegliche Nutzung - ob für Freizeit oder berufliche Zwecke - ist eine Belastung für sie, zu der man sie zwingen muss, die also nicht in ihrem Sinne ist.
Veröffentlicht am 8.1.2018